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Filmkritik von Dixie Chicks: Shut Up And Sing

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Vor einiger Zeit berichtet ich über den Kinostart der Dokumentation Dixie Chicks: Shut Up And Sing. Da ich die Musik mag, der Film sehr interessant schien und hier nicht im Kino lief/laufen würde, habe ich mir gleich die DVD aus den USA bestellt.

Seitdem ist einige Zeit vergangen, aber man darf hoffen, dass der Film noch in einigen Kinos läuft und meine heutige Kritik vielleicht noch manch einen dazu animiert sich den Film anzuschauen. Die DVD ist hierzulande noch nicht erschienen, aber man kann schon (den teuren) UK Import[Amazon-Partner-Link] erwerben.

Vorgeschichte

Die ganze Geschichte begann am 10. März 2003 in London im Shepherds Bush Empire, wo die Dixie Chicks ihre Welttournee starteten. Sängerin Natalie Maines sagte dort zwischen zwei Songs

Just so you know, we’re on the good side with y’all. We do not want this war, this violence, and we’re ashamed that the President of the United States is from Texas.

Ein Kommentar, der die Welt der drei Mädels auf den Kopf stellen würde. Zu diesem Zeitpunkt waren sie die erfolgreichste Frauenband, d.h. mit den meisten verkauften Alben (laut RIAA), sangen beim Superbowl die Nationalhymne und waren allgemein ungemein beliebt.

Der Kommentar scheint keine solche weltbewegende Botschaft zu enthalten. Doch zehn Tage vor der Irakinvasion und mit George W. Bush beliebter denn je, kann das evtl. schief gehen und als böswillige Kritik gewertet werden. Die Musikrichtung Country ist fast gleichzusetzen mit dem konservativen Amerika und da können solche Worte sauer aufstoßen.

Die All American Sweethearts wurden vom Thron gezerrt und man ließ sie bis heute nicht mehr wirklich in die Nähe. Der Film dokumentiert diesen „Werdegang“ und wie die drei und ihr Umfeld das erlebten.

Inhalt

Um die Auswirkungen gut darzustellen, springt die Handlung öfters zwischen 2003 (Welttournee) und 2005/2006 (neues Album/neue Tour). Dies ist jedoch äußerst geschickt gemacht, es ist immer eindeutig wo bzw. wann man ist und auf diese Weise werden Längen verhindert.

Sehr gut vermittelt wird das langsame Ausbreiten der Wirkung und welche Ausmaße das annahm. Es dauerte einige Zeit, bis die Medien in den USA auf die Geschichte ansprangen. Dann gab es die ersten Reaktionen von konservativen Gruppierungen, Radiosender spielten auf Wunsch der Hörer die Songs nicht mehr (u.a. die damalige Nummer 1) und es wurden öffentliche Zerstörungen der CDs veranstaltet. Infolgedessen fiel der No-1-Song sehr schnell aus den Charts.

Zur Vervollständigung des Gesamtbilds werden auch andere Quellen gezeigt, z.B. Interviews mit Radiomoderatoren und Ausschnitte aus Nachrichtensendungen. Die tiefsten Einblicke bieten jedoch die Aufnahmen hinter der Bühne, im Studio und bei Natalie, Emily und Martie zu Hause.

Den öffentlichen Reaktionen gegenüber gestellt, sind die der Band und des Managers. Es gab Beratungen, wie man sich verhalten soll, ob und welche Pressemitteilungen es geben soll. Natalie Maines hat ihre Aussage nicht zurückgenommen (Warum auch?) und das wird ihr von vielen hoch angerechnet.

Der andauernde Boykott (der nie offiziell, sondern nur effektiv bestand) bedeutete natürlich eine große Belastung, doch öffentlich gab es nie Differenzen. Natürlich kann man diese intern nicht ausschließen, da auch knapp zwei Jahre Berichterstattung zwischen der Tour und dem neuen Album fehlen. Doch einige Szenen (die ich hier nicht verraten möchte: selber anschauen) hinterlassen bei mir den Eindruck, dass die drei fest zusammenhalten und sie jederzeit wieder so handeln würden. Sowohl die Bush/Irak-Kritik selber als auch die folgenden Entscheidungen.

Durch ihre Entscheidung, bei der Meinung zu bleiben, haben sie große finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, z.B. liefen die Ticketverkäufe für die 2006er Tour sehr schleppend. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang die Verantwortung, die damit einhergeht. Die Dixie Chicks sind nicht nur drei Frauen, sondern praktisch ein Unternehmen. Das bedeutet, dass sie nicht einfach nur trotzig ihr Ding durchziehen können und die Öffentlichkeit völlig ignorieren, sondern eben auch an die vielen Helfer denken müssen, deren Lebensunterhalt von einer geplanten Tour abhängt.

Ein bisschen Genugtuung kommt auf, wenn zwei Jahre später die Situation völlig umgekehrt ist, d.h. die Zustimmung zu Bush und seiner Politik auf dem Tiefpunkt angelangt ist und die Band Zuspruch für ihre Standhaftigkeit bekommt. Sehr schön fand ich dabei die entsprechenden Nachrichtenausschnitte zu den Beweggründen für den Krieg (Bush, Rumsfeld und Cheney(?) behaupten, es gäbe WMDs) und dann die späteren Rücknahmen dieser Behauptungen.

Was im Film nicht mehr gezeigt wird, ist der Erfolg des neuen Albums Taking the Long Way bei den diesjährigen Grammy Awards (insgesamt fünf) und das, obwohl der Song of the Year Not Ready to Make Nice praktisch nie im Radio gespielt wurde. Das Album wurde zwar als viel weniger Country eingestuft und kam auch eher beim „allgemeinen“ Publikum an, aber es enthält erstmals nur selbst geschriebene Songs und ist sehr persönlich.

Fazit

Ein aufschlussreicher und empfehlenswerter Film. Wen die Tagline Freedom of speech is fine as long as you don’t do it in public anspricht und wer die Musik gut findet, sollte sich den auf jeden Fall ansehen. Viele Dinge habe ich hier gar nicht angesprochen und es gibt noch einige lohnenswerte Überraschungen.


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